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Zuvor sei aber all denen sehr herzlich gedankt, die in diesen schweren Zeiten weiterhin durch Dauer- oder Einzelspenden auch noch an unsere Arbeit in Nepal denken und uns unterstützen können. Wir hoffen sehr, dass Sie gesund durch die letzten Monate gekommen sind.
Das Wichtigste vorweg: Alle unsere Mitarbeiter und deren Familien sind wohlauf. Seit Ende März besteht Ausgangsverbot in ganz Nepal. Das wird voraussichtlich noch Wochen dauern, denn die Zahl der Infektionen steigt weiter. Die Schulen und damit auch unsere CDS sind nach wie vor geschlossen, obwohl das neue Schuljahr normalerweise Mitte April beginnt. Auch die Zahl der Patienten der Peshala PolyClinic nahm zunächst deutlich ab. Im Bezirk Okhaldhunga gab es lange keine mit Covid-19 infizierten Personen, jetzt soll es einige wenige geben. Bis in unsere PolyClinic und nach Shreechaur ist das Virus noch nicht vorgedrungen. Aber es wird mittlerweile sehr deutlich, dass viele Menschen vor Ort bereits jetzt in großer finanzieller Not sind. Wir haben deshalb über unserem Projekt einen Corona-Schutzschirm aufgespannt.
Der erste Schritt unserer Coronahilfe bestand in der Zusage, bei Bedarf Kosten für Medikamente und Behandlungen dann zu übernehmen, wenn die Patienten finanziell dazu nicht in der Lage sind. Die Patientenzahlen sind deshalb wieder leicht angestiegen.
Wann der Schulbetrieb vor Ort wieder aufgenommen werden kann und wie viele Schülerinnen und Schüler überhaupt aufgrund der sich verschärfenden finanziellen Situation in den Familien angemeldet werden, ist noch nicht abzusehen. Wir entwickeln gerade mit unseren Projektpartnern Unterstützungsszenarien.
Die Eltern unserer Schülerinnen und Schüler sind bereits darüber informiert, dass es Unterstützung durch Rabatte auf die Schulgebühren gibt. Auch denken wir über eine Schulspeisung nach, damit jedes Schulkind zumindest einmal am Tag eine warme Mahlzeit bekommt. Die Kantine vor Ort kann das Essen ausgeben.
Auch die Lehrergehälter werden sich nicht durch das Schulgeld vollständig finanzieren lassen. So kommen die Lehrer ebenfalls unter den ZuKi-Schirm.
Die wirtschaftliche Lage in Nepal ist katastrophaler als nach dem Erdbeben 2015. Viele Menschen haben ihren Job verloren, da der Tourismus völlig zusammengebrochen ist. Kurzarbeitergeld und staatliche Hilfen gibt es nicht. Zudem können viele Nepalesen aus dem Ausland kein Geld mehr an ihre Familien schicken, da auch dort die "Gastarbeiter" als erstes arbeitslos werden.
Die Situation in der Hauptstadt Kathmandu ist wesentlich brisanter als auf dem Land. In Kathmandu gibt es bereits viele Menschen, die sich nicht mehr mit dem Nötigsten versorgen können. Unser langjähriger Vertrauter und Mitarbeiter, Dina Nath, hat dort Hilfe für notleidende Familien ins Leben gerufen. Dina ist im Vorstand des Lions Club Kathmandu, der bereits die Verteilung von Lebensmittelpaketen mit Reis, Linsen, Öl, Salz und Seife finanziert (siehe Foto).
Wir haben beschlossen, diese Aktion mit Geld zu unterstützen. Wie schon bei der Erdbebensoforthilfe sind wir sicher, dass dieses Geld gut angelegt ist. Vor der Ausgabe dieser Pakete wird jede Familie von 2 Lions-Mitgliedern besucht und deren Bedürftigkeit geprüft.
Warum können wir das leisten? Aufgrund der vielen Spenden im letzten Jahr, konnten wir unser Projekt "Neubau der Peshala PolyClinic" abschließen. Die Betriebsgenehmigung durch das zuständige Gesundheitsamt ist erteilt bis Mitte 2021. Von der Einstellung eines Arztes sowie der Beschaffung weiterer medizinischer Geräte konnten wir in Anbetracht der Umstände zunächst absehen. Auch das Thema Starkregenabfluss ist in wichtigen Teilen erledigt. Es gibt also keine geplanten Vorhaben, die dringend umgesetzt werden müssen, und wir können uns ganz den derzeitigen Umständen widmen.
All unseren Spendern, die diese Situation ermöglicht haben, sagen wir herzlichen Dank!
Wir hoffen, dass die Situation in Nepal es bald wieder zulässt, alle Schulen öffnen zu dürfen. Wir werden auf unserer Homepage weiter darüber berichten.
Ihnen allen wünschen wir eine schöne Sommerzeit. Bleiben Sie gesund und uns gewogen.
Im Namen des ZuKi-Vorstands
PS: Diesmal keine Projektfotos, da das Gelände unverändert und leer aussieht.